April Hailer
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Cabaret

Musical nach John van Druten und Christopher Isherwood
Produktion für die Luisenburgfestspiele Wunsiedel 2015

Mit April Hailer als Fräulein Schneider
Musikalische Leitung: Günter Lehr/ Jörg Gerlach
Choreographie: Cedic Lee Bradley
Regie: Robin Telfer

Premiere am 3. Juli 2015
Vorstellungen bis 8. August 2015

Mehr Infos bei den Luisenburgfestspielen Wunsiedel

Cabaret

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Zur Generalprobe von »Cabaret« war tvo, das Fernsehen für Oberbayern zu Gast: Fernsehbeitrag anschauen

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Presseecho

Frankenpost (05.07.2015)

„Wieder triumphiert die Luisenburg mit einem Musical. »Cabaret« ist ohnehin ein heißes Stück. Nun erlebt das jubelnde Publikum die ‘vielleicht wärmste Premiere der Festspielgeschichte’. (…)

Dies Musical ist ein ernstes, ernst zu nehmendes Stück. Zugleich freilich triumphiert die Luisenburg mit einem grandiosen Abend mitreißenden Unterhaltungstheaters. Regisseur Robin Telfer bestätigt, dass der Felsenort auch heuer für furios pulsierendes Musicaltheater taugt. Bis hinauf zu den steinernen Spitzen hat Szenenbildner Siegfried Mayer die Naturbühne mit den Lampen und Lichtern des ‘Kit-Kat-Clubs’ illuminiert. Die Tische und Stühle des Varietés halten ebenso gut als Mobiliar eines Kleine-Leute-Zimmers her. Rechts kommt, von den Herren Lehr und Gerlach angeführt, die erstklassige ‘Blues-Brothers- Band’ in einem Eisenbahnwaggon unter. Makellos munter tönt sie, kernig und kess, auch schon mal vorlaut, doch stets mit Rücksicht auf den Gesang. (…)

Noch ein Paar - diesmal zwei ältere Semester - findet sich und trennt sich wieder: weil Obsthändler Schulz (Norbert Heckner, schüchtern, grundgut und galant nach alter Art) ein Jude ist. Das altjüngferliche ‘Fräulein’ Schneider weist ihn letztlich ab, weil ihr vor den brutalen SA-Schlägern graut: ‘Keiner weiß: Wie geht’s hier weiter?’ Gleichwohl stattet April Hailer die sympathische Zimmervermieterin mit Mutterwitz, Prinzipien und Toleranz aus. Der oft absichtsvoll überkandidelten Produktion trägt sie überzeugende Momente nuancierter Charakterschauspielerei bei. (…)

So ganz ohne Happy End – ein graues Stück, könnte man meinen. Aber fieberhaft in allen Farben sprüht und blüht die Aufführung. (…) Durch gepfeffert-quirlige Choreografien mischt Cedric Lee Bradley die Naturbühne auf; unerschöpflich fantasievoll bevölkert Eva Praxmarer sie mit unzähligen Kostümen von ausschweifender Unkeuschheit und, bisweilen, glitzerndem Luxus. Erst das ernüchternde Schlussbild – an Zeit-Zerrbilder von Grosz und Dix gemahnend – stellt die Zukunft jener offenherzigen Glitzerwelt vollends infrage. Man weiß, wie es hier ‘weitergeht’: Der Vulkan wird in Stücke fliegen. Vorher aber spuckt er auf der Luisenburg zwei Stunden lang gehörig Feuer.“ (Michael Thumser)

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Oberpfalz.net (06.07.2015)

„In der Gestaltung des Plots lässt Robin Telfers Bearbeitung der Vorlage nach John van Druten und Christopher Isherwood Sally und Cliff jedoch in die zweite Reihe zurücktreten. Die Liebesgeschichte zwischen dem jungen, idealistischen Schriftsteller und dem glitzernden Paradiesvogel, der am Ende zu festgefahren ist, sein Leben zu ändern, rückt der Regisseur in den Hintergrund. (…)

Der Fokus wird frei für die bewegende Romanze von Cliffs pragmatischer Vermieterin Schneider (kratzbürstig-liebenswert: April Hailer) und ihres distinguierten jüdischen Verehrers Schulz (Norbert Heckner mit einer wunderbaren Performance) – und für eine echte Inszenierung ‘Marke Luisenburg’. Das Wagnis eines vorsichtigen Neuanfangs zwischen zwei älteren Menschen, eingebettet in den aufkommenden Nationalsozialismus, nimmt die für dieses Thema sensibilisierten Luisenburg-Zuschauer mit. Weg von den – von einer begreifbaren Realität losgelösten – Horror-Bildern des Dritten Reichs wird im Kleinen tragisch deutlich, was dieses alles zerstört hat: hier die vage Hoffnung auf ein spätes Glück. (…)

Telfer kreiert mit der vollauf stimmigen, intelligenten Inszenierung mit clever gesetzten, beunruhigenden Untertönen die ultimative Warnung in Zeiten von Alltagsrassismus, der Ausgrenzung von Leuten, die ‚anders" sind, und rechtspopulistischen Bauernfängern. Wie konnte es dazu kommen? Wortfetzen, die die Protagonisten während der kurzweiligen zweieinhalb Stunden beiläufig fallen ließen, geben in der dramatischen Schlusssequenz Aufschluss. Gebündelt formen fatalistisches Wegsehen, nachgeplapperte Schlagwörter und schlechte Witze eine erschreckende Erkenntnis – all dies hatte sich längst angedeutet.“ (Tobias Schwarzmeier)

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Musicals – Das Musicalmagazin (08/15)

„Fräulein Schneider und Herr Schulz werden in Wunsiedel von April Hailer und Norbert Heckner übernommen. Beide zeichnen ihre Figuren sehr glaubhaft. Heckner verkörpert den jüdischen Obsthändler, der nicht wahrhaben möchte, ja, nicht glauben kann, daß ihm in Nazideutschland eine Gefahr droht. Seine Partnerin sieht die Dinge schon realistischer. Der Moment, als Hailer das Verlobungsgeschenk an Sally und Cliff zurückgibt und zeigt, daß sie selbst in größter Angst vor der drohenden politischen Situation lebt, gelingt ihr äußerst eindrucksvoll.“ (Thomas Schramm)